Konstruktionsmerkmale

Vorgehensweise

Die Umgebungskonstruktion ist zunächst bestimmend für die Auswahl von Riementyp, Riemenlänge und die Festlegung der zugehörigen Zahnscheiben. Das Bestücken von Zahnriemen mit Nocken ist anwendbar für alle Riementypen unserer Herstellung. Im Zusammenwirken mit Stützschienen ermöglichen Zahnriemen einen leichtgängigen Transportbetrieb. Alternativ stehen die Polyurethan-Zahnriemen BRECO® und BRECOFLEX® in der Ausführung PAZ zur Verfügung. (PAZ = Polyamidauflage auf Zahnseite).

Auswahl der Nocke

Die Auswahl der Nocke wird beeinflusst von Transportgut und Transportzweck. Als Nockenausführungen werden folgende Möglichkeiten angeboten:

Auszug aus über 2000 vorhandenen Nockenformen

Nocken werden als PUR-Spritzteil gefertigt. Auf der Seite Nocken aus vorhandener Form (Auszug) sind Maßblätter für Nocken in Standardausführung aufgeführt.

Standardnocken können je nach Abmessung durch mechanische Nacharbeit (Bohren, Fräsen) nachträglich verändert werden. Ausführungswünsche sind gegebenenfalls durch Zeichnung anzugeben.

Nocken aus Halbzeug

Je nach Stückbedarf werden Nocken gegebenenfalls aus vorgefertigten PUR-Platten geschnitten.
Folgende Plattendicken sind lieferbar: 1,5; 2; 3; 4; 5; 6; 7; 8; 10; 11; 15; 20 mm

Nocken aus neuem Werkzeug

Für neue Ausführungswünsche bestehen in der Formgebung gespritzter Nocken im Rahmen unserer Fertigungsmöglichkeiten praktisch keine Einschränkungen. Es sind Werkzeugkosten zu beachten.

Nockenwerkstoff

PUR ca. 92 Shore, gleicher Werkstoff wie der BRECO®, BRECOFLEX® Polyurethan-Zahnriemen.

Aufschweißposition gegenüber Zahn

Die Biegefähigkeit von Zahnriemen liegt hauptsächlich im Bereich der Zahnlücke. Um die Biegefähigkeit des Zahnriemens um die Zahnscheibe zu erhalten, ist die Aufschweißposition bevorzugt "gegenüber Zahn" zu wählen.

Nockenteilung, Zahnteilung

Die Nockenteilung ist bevorzugt im ganzzahligen Vielfachen der Zahnteilung zu wählen. Nichtganzzahlige Nockenteilungen sind möglich, es ist jedoch zu beachten, dass sich zur Zahnposition jeweils ein gleichbleibender Versatz der Nockenposition addierend fortsetzt.

Bestellbeispiel

Bemaßung

Das Bestücken des Zahnriemens mit Nocken erfolgt stets im Vielfachen der Zahnteilung, d.h. die aufgeschweißte Nockenposition folgt exakt der Zahnteilung des Riemens. Ein Summenfehler von Nockenteilung zur Zahnteilung entsteht somit nicht.

Toleranzen

Die erreichte Aufschweißposition jeder Einzelnocke von der gewünschten Sollposition beträgt ± 0,5 mm. Für die Nockenhöhe ist eine Toleranz von - 0,5 mm zu beachten.

Bestellbezeichnung, Bestelltext

Für den gewünschten Nockenzahnriemen ist die Bestellangabe durch Zeichnung mit Maßangaben zu bevorzugen.
Der Nockenzahnriemen kann auch durch Bestelltext festgelegt und übermittelt werden. Beispiel: BRECO® Polyurethan-Zahnriemen 50 T 10/5000 V-PAZ mit aufgeschweißten Nocken, Nocken-Nr. 2.3.2.015.008, Anzahl Nocken 100, Nockenteilung 50, Aufschweißposition gegenüber Zahn.

Schweißwulst

Durch das Schweißverfahren bildet sich zwischen Nocke und Riemenrücken ein Schweißwulst aus. Es kann sich ein PUR-Überstand mit Radius 0,5 bis 1 mm ausbilden.

Wenn der Schweißwulst die gewünschte Funktion beeinträchtigt, ist als Bestellangabe "scharfkantig besäubert" zu verlangen.

Nockendicke s

Die Biegewilligkeit des Zahnriemens kann durch die aufgeschweißte Nocke beeinflusst werden. Als Regel gilt, dass die Nockendicke s so gering wie möglich zu wählen ist. In der unten aufgeführten Tabelle ist die jeweils empfohlene maximale Nockendicke s in mm im Verhältnis zur gewählten Zähnezahl der Zahnscheibe angegeben.

Max. Nockendicke s in mm
20, 25, 30, 40, 50, 60, 100 - Zähnezahl der Zahnscheibe
A - Maximale Nockendicke in mm bei Aufschweißposition gegenüber Zahn
B - Maximale Nockendicke in mm bei Aufschweißposition gegenüber Zahnlücke

Teilung 20 20 25 25 30 30 40 40 50 50 60 60 100 100
  B B A A B B B              
T 5 5 (2) 6 (2) 6 (3) 8 (4) 9 (6) 10 (8) 12 (10)
T 10 8 (3) 9 (4) 10 (4) 12 (6) 14 (9) 15 (12) 20 (20)
T 20 12 (5) 13 (5) 15 (6) 18 (8) 20 (12) 23 (20) 30 (30)
AT 5 5 (2) 6 (2) 6 (3) 8 (4) 9 (6) 10 (8) 12 (10)
AT 10* 8 (3) 9 (4) 10 (4) 12 (6) 14 (9) 15 (12) 20 (20)
AT 20 12 (5) 13 (5) 15 (6) 18 (6) 20 (12) 23 (20) 30 (30)
XL 5 (2) 6 (2) 6 (3) 8 (4) 9 (6) 10 (8) 12 (10)
L 6 (3) 7 (3) 8 (4) 10 (5) 12 (7) 13 (10) 16 (16)
H 8 (4) 9 (5) 10 (6) 12 (7) 14 (10) 15 (12) 20 (20)
XH 13 (5) 14 (5) 15 (6) 18 (8) 20 (12) 23 (20) 30 (30)

* anwendbar auch für BAT und SFAT

Beispiel für die Bestimmung der Nockendicke s zu einem BRECO® Polyurethan-Zahnriemen der Teilung T 10, welcher um eine Zahnscheibe mit 20 Zähnen umläuft:

  • Bei Aufschweißposition "gegenüber Zahn", Nockendicke s ≤ 8 mm,
  • Bei Aufschweißposition "gegenüber Zahnlücke", Nockendicke s ≤ 3 mm.

Anmerkung: Bei Zwischengrößen (z.B. 22 Zähnen) ist als empfohlene max. Nockendicke der nächste kleinere Wert zu wählen.

Nocken mit Freimachung

Die Biegewilligkeit des Zahnriemens bleibt erhalten, wenn entsprechende Freimachungen vorgesehen sind.

Nockenpaar

Nockenpaare (Nockenkammern, Nockentaschen) werden in der Transporttechnik bevorzugt zum Teile-Positionieren und für sogenannte Einlegevorgänge eingesetzt. Für das lichte Maß zwischen den Nocken beträgt die Fertigungstoleranz ± 0,5 mm. Eine auf ± 0,2 mm verringerte Toleranz ist unter Beachtung von Rüstkosten bzw. Werkzeugkosten gesondert anzugeben.

Nocken mit Bohrungen

Für spezielle Anbauteile können Bohrungen verlangt werden. Es sind Toleranzen zu beachten.

Nocken mit Eingussteilen

Für besondere Funktionsmerkmale können Nocken mit eingegossenen Teilen angefertigt werden. Zur Formgebung eingegossener Teile (aus Stahl, Alu o.dgl.) ist darauf zu achten, dass entsprechende Hinterschneidungen ausgebildet sind.
Anmerkung: Eingussteile sind vom Besteller in ausreichender Stückzahl beizustellen, wobei ca. 5% Überstückzahl für Bemusterungsproduktion zu berücksichtigen sind.

Schweißausführung

Das Verschweißen erfolgt durch vollflächiges Schmelzschweißen der Nockenstandfläche zum Riemenrücken.